Bereits eine Woche nach der Tour mit Uli sind Dieter & ich auf der zumindest für mich wohl letzten Tour des Jahres nochmal auf Hecht unterwegs. Bei der gestrigen Anreise wurden wir von diversen Staus geplagt und erreichten die Unterkunft erst nach 4 Stunden. Trotzdem blieb noch genügend Zeit um in Ruhe in der Stadt etwas zu essen und noch kurz bei Albert Heijn vorbeizuschauen. Am Abend gab es dann etwas Glühwein mit unserer Gastgeberin und ein wirklich zu empfehlendes Hertog Jan "Winterbier", welches trotz 8,8% vol. Alc. sehr bekömmlich ist. Werbung Ende 🤪.
Im Wohnzimmer der Unterkunft wurden wir dann mit einem Bild von Lilly mit Hecht konfrontiert, das macht mich schon ein bisschen stolz 😀.
Samstag, 03. Dezember, erster Angeltag
Wegen der Wetterlage waren unsere Erwartungen sehr gering. Ostwind, 1-3 Grad, Tendenz fallend. Kurzum, es ist bitterkalt. Nachdem der Wecker um 06:00 Uhr geklingelt hatte, waren wir die ersten an der Slippe. Schnell waren wir auf dem ersten Angelplatz angekommen und die Köder platziert. Heute gab es Rotauge, Sardine und Horse Makreel, der Tisch war also reich gedeckt.
Nach ca. 1 Stunde erhielt ich den ersten Biss, und trotz nur 5,6 Grad Wassertemperatur packte der Hecht vehement den Köder und zog ab. Der Anschlag saß und ein recht dünner und gut 80cm langer Hecht bewegte sich schon bald in Richtung Kescher. Der Haken hing jedoch nur ganz knapp und so passierte das Unweigerliche, der Fisch stieg kurz vor dem Netz noch aus und die Montage flog dem armen Dieter um die Ohren. Zum Glück ging es knapp vorbei...
Das war es dann hier und wir wechselten das erste Mal den Platz. Auf Grund der kalten Bedingungen suchten wir geschützte Bereiche auf, und das zahlte sich schon kurz nach der Ankunft aus. Wiederum auf Rotauge biss ein fetter 101cm langer Hecht. Damit waren die Erwartungen schon übertroffen.
Wir wechselten ca. eine Stunde später erneut den Platz, doch dort konnten wir keine Aktion verzeichnen. Erst der nächste Stellenwechsel brachte dann wieder Fisch. Ein 104cm langer Hecht vergriff sich wiederum an meinem Rotauge.
Das war dann mal ein guter Schnitt heute !
Auffallend war, das wir keine Aktionen auf Meeresfische bekamen, alle drei Bisse des Tages kamen auf Rotauge. Damit ist dann auch schon gesagt, dass Dieter heute leider keinen Erfolg verbuchen konnte. Morgen wir es noch ein bisschen kälter, mal sehen was wir unter diesen Umständen hier noch erreichen können. Wir haben den ganzen Tag keine anderen Boote gesehen, an der Slippe blieben wir die einzigen. Schon seltsam, aber sicher auch ein Ergebnis der schwierigen Bedingungen.
Unsere Gastgeberin überraschte uns heute noch mit einem vorgezogenen Nikolausgeschenk. Sehr lieb ! 🥰
Sonntag, 04. Dezember
Nachdem wir gestern ziemlich früh in den Federn lagen, klingelte der Wecker heute morgen konsequenterweise - eine halbe Stunde später 😇.
Da wir mit dem Vertikalen beginnen wollten und keinen Sinn darin sahen, bereits im Dunklen damit anzufangen, war das auch so geplant. An der Slippe standen tatsächlich schon 4 holländische Trailer. Trotz der bitteren Kälte mit wiederum lebhaften Ostwind gab es heute also noch ein paar Verrückte.
Zum Glück war die Windrichtung günstig zum Driften und es gab keine nennenswerte Welle, aber bereits nach einer halben Stunde waren meine Fingerkuppen eingefroren. Über eine lange Strecke war kein Anzeichen von Leben zu sehen, aber dann fanden wir einen tieferen Bereich mit etwas Weißfisch, ein paar kleineren Krautbänken und - Hecht. Innerhalb einer Stunde konnten wir 5 Attacken verzeichnen, von denen leider nur ein Fisch den Köder so überzeugend genommen hatte, dass er hängenblieb. Was für ein schöner Fisch, der immerhin satte 66cm auf die Messlatte brachte 😊.
OK, immerhin den Schneider abgewendet. Wir denken, dass alle Fische dort eher klein und deshalb unserer "Hechthappen" wohl etwas groß waren. Aber so genau weiß man das ja nie. Als dann auch im "Loch" kein Fisch mehr auf unsere Köder reagierte, entschlossen wir uns für den Rest des Tages statisch zu fischen. Leider konnten wir in der Folgezeit keinen einzigen Biss mehr verzeichnen, und langsam aber sicher fraß sich die Kälte auch durch unsere Winterkleidung. Gegen 14:30 Uhr war dann Schluss. Das war wieder hartes Brot heute und unsere Erwartungen vor dieser Tour bestätigen sich noch mehr. Egal, morgen wird wieder angegriffen 💪.
Montag, 5. Dezember
Heute Morgen war es mit 5 Grad geradezu warm. Wir überlegten kurz die Badehosen mitzunehmen, entschieden uns aber dann doch dagegen. Zunächst war noch trocken, aber für den Tag war ein bisschen Niederschlag angesagt. Zum Glück aber hier nur in Form von Regen. Bilder aus der Heimat und auch aus Süd Limburg zeigten weiße Landschaften...
Gestern Abend gab es ein klassisches "Holland Menü", wir waren also ausreichend gestärkt.
Wir begannen mit statischem Fischen und wählten hierzu eine Stelle, die man aus bestimmten Gründen am besten nur in der Woche und bei schlechtem Wetter ansteuert 👀.
Es waren noch keine 10 Minuten vergangen, da ging Dieters Pose bereits auf Wanderschaft. Endlich war auch er entschneidert, ein fetter 93er kam vor die Linse.
Das ging gut los und machte uns Hoffnung, dass es heute etwas mehr Aktionen geben sollte. Leider weit gefehlt. In den nächsten Stunden ging nichts mehr, bis Dieter dann doch noch einen Biss erhielt, den eher kleinen Fisch aber nach kurzer Zeit im Drill verlor.
Zwischenzeitlich kam auch der mir bereits bekannte Kater zu Besuch, den ich bei einem Angeltag mit Guido vor zwei Jahren kennengelernt hatte. Ich glaube er hat noch etwas zugelegt...
Am Himmel wurde aus dem schon bekannten Grau so langsam ein Dunkelgrau. Trotzdem beschlossen wir noch einmal die Taktik zu ändern und aktiv zu Werke zu gehen. Zu uns gesellte sich dann auch ein ganz fieser Sprühregen, den man erst gar nicht so richtig wahrnahm, der aber unzweifelhaft überall Tropfen entstehen ließ. Trotzdem hielten wir durch und nachdem ich einen kurzen Anfasser hatte, konnte Dieter einen weiteren 78er Hecht verhaften.
Auch die letzte Aktion des Tages kam bei Dieter, aber leider stieg der Fisch an der Oberfläche aus. Geschätzt ein guter 80er.
Irgendwann waren wir dann durch den Sprühregen ausreichend "benetzt" und slippten aus. Wieder ein sehr schwieriger Tag. Nach einigem Überlegen haben wir uns entschlossen, morgen bis zum Mittag noch einmal anzugreifen. Der schwache Wind soll auf West drehen und dazu sind tatsächlich die ersten Sonnenstrahlen seit Tagen angekündigt, das nehmen wir noch mit. Vielleicht werden die Hechte dadurch ja auch etwas aktiver.
Dienstag, 06.12.2022
Nachdem wir heute etwas früher aus den Federn kamen und das Auto gepackt hatten, starteten wir bei Windstille und tatsächlich klarem Himmel zu unserem letzten halben Angeltag.
Wir fischten heute ausschließlich aktiv, eine Rute vertikal und eine weitere mit Köderfisch an der Pose. Bei diesen Bedingungen ging das perfekt. Das erste Highlight war dann aber der Sonnenaufgang, den wir wirklich in vollen Zügen genossen nach diesen kalten und grauen Tagen.
Der erste Biss kam auf ein geschlepptes Rotauge, aber leider ließ der Fisch schon wieder los, bevor ich die Rute überhaupt in der Hand hatte. Vertikal gab es aber schon bald die erste Attacke, und ein 70er Hecht kam kurz an Bord.
Auch Dieter erhielt kurze Zeit später einen Biss auf den geschleppten Köderfisch. Nach dem Anschlag ging der Fisch aber recht schnell im Drill verloren. Zweite Chance vertan.
Vertikal ging es besser, denn auch Dieter konnte so einen schönen 80er fangen.
Der nächste Biss kam dann tatsächlich wieder auf das geschleppte Rotauge bei mir, aber auch hier ging der Anschlag ins Leere, ohne, dass der Köderfisch verloren ging. Das war sicher ein Zeichen für ein eher lustloses Fressverhalten der Hechte.
Bis zum Mittag kam dann leider nichts mehr, und wir traten gegen 12:30 Uhr die Heimreise an.
Es war eine erwartet sehr schwierige Veranstaltung und mit 7 Hechten in 3 1/2 Tagen kann man wahrscheinlich noch ganz zufrieden sein. Naja, nicht wirklich...
Kai