geschrieben von Kai
02.Dezember 2017 , Daniel und ich reisten gestern zu unserer wohl letzten Mehrtagestour für dieses Jahr an. Zum Abendessen gab es für jeden ein Süppchen (Daniel würde jetzt wohl sagen ich hätte eine ausgewachsene Suppe gehabt...) und zum Ausklang des Abends genossen wir das 0:0 des HSV gegen Freiburg.
Der Jahreszeit entsprechend klingelte der Wecker erst um 06:00 Uhr und um viertel nach 7 kamen wir an der Slippe an. Brrrrr... war das kalt. Wir waren natürlich auf den bisher kältesten Tag des Winters 2017/2018 vorbereitet, aber die Kombination von dichtem Nebel und -1 Grad war schon äußerst unangenehm. Zunächst fischten wir ganz in der Nähe der Slipstelle, aber als wir dort keinen Erfolg verzeichnen konnten ging es trotz des dichten Nebels zum nächsten Hotspot. Auch dort konnten wir jedoch in der nächsten halben Stunde keine Aktion verzeichnen. Absolut nichts... Erste Vorahnungen kamen in uns auf. Der Fluß war sehr trüb, eigentlich gut, aber zu dieser Jahreszeit dann doch ungewöhnlich. Wir kämpften uns weiter vorsichtig durch den Nebel, immer im Hinterkopf dass dies nicht so ganz ungefährlich ist. Auch die nächste Drift brachte nichts, doch nach einem erneuten Stellenwechsel konnte ich dann doch den ersten kleinen Zander fangen. Immerhin!
Da der Nebel sicht absolut nicht verziehen wollte und wir immer damit rechnen mussten in Kontakt mit "gelb" oder gar "rot-weiß-blau" zu kommen, hielten wir uns weiter im Bereich des ersten Fangs auf. Schon kurze Zeit später legte Daniel mit einem mittleren Zander nach. Nachdem wir jeder noch einen kleinen Barsch und einen kleinen Zander gefangen hatten, tauchte das vermeintliche Unheil auch schon auf. Tatsächlich , "rot-weiß-blau" - Politie ... Vorschriftsgemäß hatte ich meinen Radarreflektor montiert, und mehr wollte der wirklich nette Beamte auch gar nicht sehen. Seine ältere Kollegin (Modell: Mich wollte keiner...) schaute noch ein wenig grimmig, aber dann war auch schon alles vorbei und wir verabschiedeten uns höflich voneinander.
In der Folgezeit konnten wir noch einige Zander fangen, und es waren auch noch zwei Fische in den 60ern dabei.
Dazu gab es teils zugefrorene Rutenringe und eine Schnur an einer der Wurfruten die man im frostigen Nebel kaum noch als eine solche erkennen konnte.
Gegen 13:30 Uhr waren wir dann trotz Kleidung nach dem Zwiebelprinzip ziemlich durchgefroren, darüberhinaus wurde es mit dem Nebel keinen Deut besser. Wir beschlossen den Tag zu beenden und blicken auf 11 gefangene Fische und einige Aussteiger zurück. Für diese Bedingungen waren wir mehr als zufrieden. Die bösen Vorahnungen waren zum Glück ungerechtfertigt. Morgen wird es wieder wärmer und hoffentlich auch nicht neblig.
Sonntag, 03. Dezember 2017
Heute früh gab es zum Glück keinen Nebel, aber angenehm war es trotzdem nicht. 2 Grad und Nieselregen... Schon kurze Zeit nachdem die Köder das erste Mal im Wasser landeten konnte ich einen schönen Zander fangen, für ein Foto hat es irgendwie trotzdem nicht gereicht, da musste ja später noch etwas kommen. Leider war es in der folgenden Stunde still unter Wasser, bis Daniel endlich den zweiten Zander des Tages fangen konnte. Das nasskalte Wetter kroch langsam aber sicher in jede Nische die sich bot, sowohl beim Material als auch bei uns selbst. So richtig wollten die Fische auch nicht mitspielen, nur hier und da mal eine Aktion und ein Fisch. Also gab es zunächst auch keine Wärme "von innen".
Gummifische, Tee und ne lecker Nussecke, dat bruch enne Kölsche om jlücklisch ze sinn...
Zu allem Übel zog dann auch noch Nebel auf, der aber zum Glück nicht so schlimm war wie gestern. Gegen Mittag legte Daniel dann richtig los, er fing zunächst einen wirklich schönen 65er Zander,
danach einen 40er Barsch,
und als Sahnehäubchen noch einen 68er Zander dazu!
Allerdings angelte er auch irregulär, mit einem Köder in zitronengelb, den jeder seriöse Zanderangler noch nicht mal mit an Bord genommen hätte (also ich auch nicht)...
Verrückt, aber auf diese komische Farbe kamen fast alle Fische! Insgesamt waren es heute 10.
Morgen erwarten wir tatsächlich Temperaturen bis zu 10 Grad, wir hoffen die kommen auch!
Ich würde mein Schiff in der heutigen Zeit nicht so nennen , ganz sicher nicht!
04. Dezember 2017
Das Wetter … Immer wieder das Wetter! Heute bis zu 10 Grad und kein Regen. Kein Regen? Von wegen! Auch wenn sich das reimt, uns gefiel es heute Morgen gar nicht, als uns der Tag mit einigen kräftigen Schauern begrüßte. Die ersten beiden Stunden war mal wieder die Regenkleidung unser freundlichster Begleiter. Noch ein paar Eckpunkte des Angeltages: zitronengelb fängt nix, wieder ein Vollmondfisch und tatsächlich: Sonne!
Relativ schnell konnte ich einen schönen Zander in den 60ern an der ersten Angelstelle fangen, danach war es eine recht lange Zeit still. Obwohl Daniel nicht mit dem gelben Köder von gestern angefangen hatte, konnte ich diesen dann doch recht schnell in meinem Augenwinkel an seiner Rute zappeln sehen. Nicht schon wieder dachte ich. Und? Er funktionierte heute nicht – ich war einigermaßen beruhigt (Lach).
Während bei mir noch der eine oder andere, teils sehr schöne Zander ans Band kam, war bei Daniel lange Zeit der Herr Schneider in der Jackentasche.
Erst gegen 11:00 Uhr, als doch tatsächlich die Sonne schon vom blauen Himmel schien, konnte er endlich seinen ersten Zander fangen.
Um 12:00 Uhr schienen alle umliegenden Dörfer ihre Sirenen auszuprobieren, war das ein Lärm! Unter Wasser hatte dieser aber wohl gewisse Effekte, denn die Fische wurden in der folgenden Stunde sehr aktiv.
Um 12:15 Uhr erfolgte ein brachialer Einschlag bei Daniel. Schnell hatte ich auf „erstes Anfordern von Daniel“ den großen Kescher parat. Nach kurzem Drill durchbrach eine beeindruckende Zandermutti die Oberfläche. Wow! Das ist mal wieder ein Fisch für die Fotogallerie!
Es folgten noch ein paar schöne Fische, sogar ein Hecht fand in der trüben Brühe meinen Köder. Zum Nachmittag hin stellten unsere Freunde jedoch die Nahrungsaufnahme fast komplett ein, so dass nur noch ein einziger Fisch bis zum Ende des Angeltages verbucht werden konnte.
Insgesamt gingen heute 12 Fische auf unser Konto, wieder ein ordentliches Ergebnis, mit dem Ausnahmefisch von Daniel als i-Tüpfelchen.