November 2023 - Kai & Uli auf Tour

Zur wahrscheinlich letzten Angeltour des Jahres geht es mit Uli an den Fluss. Im letzten Jahr hatten wir bei unserer Novembertour wirklich fantastisch gefangen und natürlich wollen wir das in diesem Jahr wiederholen. Es heißt zwar immer Geschichte wiederholt sich nicht, aber hier könnten wir ja mal eine Ausnahme machen. Nach der gestrigen Anreise, die erstaunlich störungsfrei und schnell verlief, freuten wir uns schon beide auf unser "KipKerry" vom örtlichen Chinesen. An der Bestelltheke angekommen war ich allerdings verwundert, es lag keine Speisekarte aus. Auf meine Nachfrage hin machte sich dann große Ernüchterung breit, denn für ein paar Tage werden wegen Umbau des Restaurants keine Chinagerichte angeboten. Und nun? Da wir auf die Schnelle keine Alternative hatten, musste es dann eine Frühlingsrolle Spezial aus der Fritteuse mit Pommes und Salat sein. Nicht schlecht, aber auch nicht das was wir uns vorgestellt hatten. Naja, der Hunger war ja da...

Danach noch ein paar Angelvideos und da wir am nächsten Tag bereits um 04:30 Uhr aufstehen wollten, war gegen 22:00 Uhr Schicht.

Samstag, 25. November, erster Tag auf dem Wasser

Heiß wie Frittenfett kamen wir viel zu früh an der Slippe an. Hell würde es erst in 1,5 Stunden werden, aber vielleicht gab es ja auch im Dunkeln schon was zu holen 😉.

An der Slippe wartete schon die nächste Überraschung auf uns, denn die Kombination einer sehr hohen Tiede (Vollmond) und des Hochwassers in Deutschland hatte den Wasserstand extrem steigen lassen. Ich habe hier noch nie einen so hohen Wasserstand erlebt, und den ganzen Tag über war der "Teich" dermaßen voll, dass wir keine Buhne zu Gesicht bekamen, auch nicht bei Niedrigwasser ! Das folgende Foto zeigt das ganze Drama am Ende des Tages.

Es ist ja nicht so, dass ich hohes Wasser beim Slippen schlecht finde, aber hier kam man noch nicht einmal trockenen Fußes auf den Steg. Wir mussten also etwas anders zu Werke gehen als sonst, und es gab teilweise nasse Füße 👺.

Die ungewöhnlichen Bedingungen machten sich auch auf dem Wasser bemerkbar. Ich konnte zwar nach einer halben Stunde einen schönen 65er Zander fangen,

aber die nächsten drei Stunden verliefen extrem schwierig mit nur einem weiteren kleinen Zander bei Uli. Irgendwie funktionierten die üblichen Stellen bzw. vielmehr die Driften nicht so richtig.

Als wir dann mehr zufällig in Verlängerung einer erfolglosen Drift in einen ruhigen und relativ flachen Bereich kamen, ging es dann auf einmal Schlag auf Schlag. An dieser Stelle konnte ich in kurzer Zeit 7 Bisse verzeichnen, von denen 3 schöne Zander hängenblieben.

Über die Größe und vor allem "Körperfülle" der Fische konnte man sich nicht beschweren.

Der Schlüssel zum Erfolg lag in den "Randlagen" eher ruhiger Buchten mit relativ flachem Wasser. Vielleicht liegt es an der für diesen Fluss recht starken Strömung? Egal, in der Folgezeit lief es deutlich besser, weil wir uns auf derartige Bereiche konzentrierten. 

Über den Nachmittag kamen noch schöne Zander ans Band, darunter drei 65er und zwei 66er.

Auf Grund der Bilder kann man es ja nicht verbergen, bei Uli lief es heute überhaupt nicht. Am Nachmittag kam dann endlich auch bei ihm wieder etwas in den Kescher.

Insgesamt konnten wir heute 12 Zander fangen, die fast alle eine schöne Größe hatten. Das wird schwer mit der Wiederholung des letzten Jahres, aber dafür steht ja noch der "Vollmond-Großfisch" an 😄.

Sonntag, 26. November - Don Poncho Ponchorosa

Heute gönnten wir uns eine halbe Stunde mehr Schlaf, der Wecker klingelte erst um 05:00 Uhr. Wettertechnisch sollte es weniger Wind und eine ähnliche Schauerfrequenz geben wie gestern, also insgesamt etwas angenehmere Bedingungen für Schönwetterangler. Obwohl wegen der Vollmondphase wieder ein ordentlicher Gezeitenhub vorhanden war, stand das Wasser heute zwar hoch, aber bei weitem nicht so hoch wie gestern. Wir konnten unerwartet trockenen Fußes den Steg erreichen. Ich glaube ich werde das hier nie so richtig verstehen...

Die Fische waren im Dunkeln zu Beginn etwas aktiver als gestern. Der erste Zander ging mit 61cm auf mein Konto, unweit der Slippe.

Hier gab es keine weiteren Aktivitäten, aber am nächsten Platz kam dann bei Uli mit 72cm der erste Siebziger der Tour.

Nur kurze Zeit später ein 68er bei mir, das lief doch gut an!

Nach noch einem weiteren Zander kam dann jedoch genau wie am Vortag der Hungerstreik unter Wasser. Fast eine Stunde verging bis zum nächsten Biss, Ulis 67er war dann aber wieder ein toller Fisch.

In der Folgezeit sammelten wir uns den einen oder anderen Zander ein, Hecht & Barsch ? Weiterhin komplette Fehlanzeige!

Ein etwas längerer Regenschauer kam auf, und schon verwandelte sich Kumpel Uli in "Don Poncho Ponderosa" . Wer den versteckten Uli als erster findet bekommt ein Fleißkärtchen.

 

Gegen Mittag überkam mich auf einmal ein wenig die Müdigkeit, und ich dachte noch so: "pass auf, dass Dir die Rute nicht aus der Hand fällt" , da gab es einen ordentlichen Einschlag. "Etwas besseres", rief ich Uli entgegen, aber der kleine Kescher sollte reichen. Der Fisch blieb dann aber doch hartnäckig auf Tiefe. Hecht? Nein, untypisch die Kopfschläge. Plötzlich kam ein riesiger Zander an die Oberfläche. Uli hatte den großen Kescher schnell am Start und netzte ein. Wow, was ein fettes Tier - Jubel 😍.

Mit 93cm, einem mehr als ansehnlichen Körperumfang und damit einem äußerst fotogenem Erscheinungsbild war endlich mein erster Neunziger in diesem Jahr Realität. Im Frühjahr hatte ich ja erfolgreich jeden großen Zander verloren...

 

Jetzt war erstmal Durchatmen angesagt. 

Über den Nachmittag fingen wir noch einige schöne Zander, auch heute waren die meisten Fische bis hierhin über 60cm oder knapp darunter.

Am späten Nachmittag änderte sich das Format der Zander auf einmal schlagartig. Es kamen eine ganze Weile nur noch Fische um die 40cm an Bord. Warum? Keine Ahnung, Zander halt...

Die Dunkelheit nahte und da wir beide ziemlich durchgefroren waren in diesem nasskalten Wetter, beschlossen wir, noch einen letzten Platz anzufahren bevor unser am Vortag entdeckter "Ersatzchinese" wieder sein Können zeigen durfte.

Es kam noch einer, und was für einer ! Gleich nach dem Biss forderte ich Uli unmissverständlich auf den großen Kescher klar zu machen. Der Drill verlief relativ unspektakulär, aber was kam denn da schon wieder an die Oberfläche? Ich glaube wir haben beide ein ziemlich dummes Gesicht gemacht, das war ziemlich sicher der zweite Neunziger des Tages. Nicht ganz so fett, dafür aber mit 96cm 3 cm länger als der vorherige. Es verschlug mir die Sprache. Soviel Glück kann man doch gar nicht haben! Einfach unglaublich.

Den Köder, auf den der erste 90er gebissen hatte, habe ich wie gewohnt nicht mehr benutzt, denn der kommt natürlich in die Galerie. Der zweite 90er biss exakt auf das gleiche Modell, irgendwie eine gute Wahl heute 😁.

Mit insgesamt 21 Zandern beendeten wir einen der wohl außergewöhnlichsten Tage die wir je erlebt haben. 

Am heutigen Montag, an dem dieser Tagesbericht entsteht, regnet es hier wie aus Eimern. Die Fische haben Ruhe vor uns und wir starten gleich zu einem noch aufzustellenden Alternativprogramm. Ein Programmpunkt steht schon: Angelgeschäft 🧐

Dienstag, 29. November

Nachdem wir gestern unsere kleine "Suchfahrt" nach interessanten Angelplätzen inkl. Besuch im Angelgeschäft, natürlich alles begleitet von Dauerregen, mehr (Angelgeschäft) oder weniger (Auffinden neuer Angelplätze) erfolgreich beendet hatten, schlossen wir den Tag mit Pizza und Kapsalon ab.

Es gab auch an diesem Tag kapitale Fänge, z.B. neue Schuhe für Uli:

Und einen neuen Kescher für mich:

Am letzten Angeltag dieser Tour klingelte der Wecker wieder früher, nämlich um 04:30 Uhr. Zum einen mussten wir ja heute unsere Sachen packen und die Unterkunft räumen, zum anderen wollten wir den letzten (halben) Tag natürlich noch einmal voll angreifen, denn der Himmel hatte komplett aufgeklart und es sollte die Sonne bei wenig Wind scheinen. Ja, man hat richtig gelesen, heute kam dieser gelbe Planet tatsächlich mal zum Vorschein. Dafür war es kalt mit leichtem Frost am Morgen.

Schnell wurde alles vorbereitet und auf ging es in die (kalte) Dunkelheit.

Nachdem der erste Platz nicht geliefert hatte, gab es bereits am zweiten Platz einige schöne Zander der Klasse Mitte bis Ende 60.

Wir waren erstaunt, dass die Zander so in Beißlaune waren, denn es war ja immerhin ein sehr krasser Wetterwechsel.

Über den gesamten Vormittag konnten wir viele Aktionen verbuchen und es war fast zu schön um wahr zu sein. Teilweise gab es an einigen Stellen in kurzer Zeit mehrere harte Bisse und teilweise Doppeldrills. Und dann dieses Wetter!

Richtig tolle, fette Zander, meistens über 60 cm und viele nahe an der 70er Marke kamen ins Boot.

Wie sagt man so schön? Man soll dann aufhören wenn es am schönsten ist. Die Bissfrequenz ließ ab 11:00 Uhr erwartungsgemäß etwas nach und wie üblich machten wir am letzten Tag dann gegen Mittag Schluss. Insgesamt fingen wir heute nochmal 22 Zander, und das bis zum Mittag - einfach toll. Der einzige gehakte Barsch der Tour konnte leider nicht gefangen werden, weil er sich kurz vor dem Kescher verabschiedete. So fingen wir tatsächlich in den letzten Tagen ausschließlich Zander, das hat es so auch noch nicht gegeben.

Wieder mal war es eine tolle (November-) Tour, die für nächstes Jahr schon wieder fest in der Agenda steht. 

Kai

 

 

 

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