Der Herbst ist nun endgültig da, und damit auch die Zeit für unsere Tour mit dem Fokus Hecht. Obwohl die Temperaturen noch recht mild sind, stellt sich die Natur langsam um. Gestern bezogen wir in gewohnter Weise unser Ferienhaus und heut morgen um 05:30 Uhr klingelten die Wecker. Ich gehe aber davon aus, dass alle so motiviert waren, dass keine Wecker nötig gewesen wären.
Samstag, 19. Oktober - Regen und große Fische zum Auftakt!
Der Tag begrüßte uns mit Regen, dafür mit kaum Wind. Letzterer lud uns geradezu ein, auf die große Fläche zu fahren und dort an den interessanten Strukturen Stellung zu beziehen. Guido und Dieter bildeten ein Team, Daniel und ich das andere. Wir ankerten einen guten Kilometer voneinander entfernt, konnten uns nach Abzug des leichten Nebels aber trotzdem "sehen".
In der ersten Stunde gab es nichts, dann die erste Fangmeldung von Guido. Mit 110cm gleich mal einen rausgehauen...
Eine gute halbe Stunde später dann auch bei Daniel ein Biss. Als der Hecht im Kescher lag war klar, das ist der zweite 110+ des Tages, aber mit 117cm übertraf er dann doch unsere Erwartungen!
Bei Dieter und mir ruhte alles, aber der Tag war ja noch jung. Dieter fing dann auch einen 68er (ohne Foto). Bei mir? Naja...
Auch der nächste Fisch ging auf Dieters Konto, schlank, aber mit 95cm ein guter Fisch.
Nachdem der Regen endgültig aufgehört hatte, der Wind aber immer noch gnädig war, schnappte sich ein weiterer Hecht Daniels kleine Sardine. Der machte wiederum ordentlich Radau. Wieder ein Meter? Ja. Wieder ein 110+? Ja ! Mit 115 cm ließ Daniel jetzt wirklich die Sau raus. Kann man mal machen. Zwei Hechte, Schnitt 116cm...
Das konnte Guido natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und legte tatsächlich mit einem weiteren 110+ Fisch nach. 114cm !
OK, damit waren die Großfischfronten für diesen Tag geklärt. Daniel und ich entschieden uns nun ab Mittag aktiv zu Werke zu gehen und gleichzeitig den Platz für morgen etwas "vorzubereiten". Wir können morgen nicht auf die Plätze von heute, Wind...
Auch Guido und Dieter wählten diese Taktik, konnten aber weder den gewählten Platz für morgen vorbereiten (da war schon jemand), noch zunächst beim aktiven Angeln etwas fangen.
Bei Daniel und mir ging es gleich gut los, als Daniel auf sein geschlepptes Rotauge den nächsten Meterfisch fangen konnte. Mit 102cm etwas kleiner für seine heutigen Verhältnisse...
Es gab da noch einen "Herrn Schneider" an seiner Seite...
Der Knoten platzte, ich fing wirklich einen Fisch. Hecht? Nö. Barsch ! Ein 37er schnappte sich meinen vertikal geführten, eigentlich für den Burschen viel zu großen, Gummifisch.
Jetzt ging es bei uns Schlag auf Schlag. Endlich kam auch der erste Hecht bei mir, mit 72cm cm recht klein, aber mein.
Es folgte ein 89er bei Daniel (ohne Foto, weil heute unter seiner "Fotogrenze"), und ein 90er bei mir.
Weitere Hechte von 60cm, 73cm (Daniel) und 72cm bei mir, folgten. Auch Guido konnte dann noch einen 79er fangen.
Mit 13 Hechten, 5 Meterfischen, davon 4 x 110+ sowie einem Barsch können wir natürlich mehr als zufrieden sein. Dieter und ich haben uns die großen Hechte für später aufgespart...
Sonntag, 20. Oktober - Der Teufel sch... immer auf den gleichen Haufen
Mit unveränderten Bootsbesatzungen wurden heute auf Grund des stärkeren Windes andere Plätze bezogen, Dieter und Guido versuchten es an einem der besten Plätze der Vergangenheit, der aber leider seit einigen Jahren nur noch wenig liefert. Um es vorweg zu nehmen, gegen 10:00 Uhr und ohne Aktion wechselten sie auf den "hier geht immer was" Platz.
Daniel und ich hatten zwar auch in der ersten Stunde keinen Biss, dann aber eröffnete Daniel mit einem 98er die Fangliste.
Auch der nächste Hecht ging auf Daniels Konto, mit 102cm wieder über der magischen Grenze.
Ich saß wie bereits gestern wie Pik 7 daneben, meine Köder blieben unberührt.
Nachdem Dieter und Guido den Platz gewechselt hatten, dauerte es genau 5 Minuten und der Papst hatte wieder zugeschlagen. Mit 111cm schon wieder eine Kanone.
Auch Dieter legte nun los, mit einem 87er.
Obwohl dieser Platz mittlerweile dank diverser Youtube Videos doch extrem stark befischt wird, liefert er trotzdem immer wieder Fische in teils beachtlichen Größen.
Gegen 11:00 Uhr entschieden auch Daniel und ich den Platz aufzugeben und aktiv zu Werke zu gehen. Bis dahin war bei uns auch nichts mehr los gewesen. Ich hatte den Schneider schon wieder vor Augen, zumindest machte ich mir zu diesem Zeitpunkt nur noch wenig Hoffnung auf einen größeren Fisch.
In den ersten 1,5 Stunden tat sich absolut nichts, auch auf dem Echolot war kaum etwas zu sehen. Als wir den mittlerweile aufgefrischten Wind nutzten, um ohne Elektromotor zu driften, erhielt ich völlig unerwartet einen Biss auf mein geschlepptes Rotauge, Nur wenige Sekunden später das gleiche bei Daniel. Doppeldrill ! Leider stieg Daniels Fisch recht schnell aus, aber ich konnte den Schneider mit einem 86er wieder mal abwenden.
In den nächsten beiden Stunden gab es bei mir noch ordentlich Aktion, alles ging auf die geschleppten Rotaugen. Weitere 4 Hechte konnte ich noch fangen, angefangen mit dem ersten Meterfisch der Tour für mich, ein 107er.
Zwei weitere folgten mit 75cm und 74cm, und der letzte war dann ein 84er.
Daniel wurde am Nachmittag von den Hechten ignoriert, mit Ausnahme eines Fehlbisses auf den vertikal angebotenen Gummifisch.
Auf dem anderen Boot war es ruhig geworden, aber das blieb nicht dauerhaft so. Wie sollte es auch anders sein, schlug der Papst ein zweites Mal zu. Satte 116cm brachte Guidos zweiter Hecht auf die Messlatte, der Teufel sch...
Somit sein vierter 110+ Fisch nach zwei Tagen, Wahnsinn!
Etwas früher als gestern, nicht zuletzt wegen des sehr starken Windes, beendeten wir den Angeltag gegen 15:00 Uhr.
Heute gibt es Rinderbratwurst mit Kartoffelpüree und Erbsen & Möhren. Guido hat eine neue Kartoffelfreundin und ist schwer verliebt.
Montag, 21. Oktober - Startschwierigkeiten und der erste Schneider
Heute wurden die Bootsteams verändert. Guido ging bei Daniel an Bord und Dieter verbrachte den Tag mit mir auf dem Boot. Leicht angeschlagen war Dieter schon am Morgen, eine Erkältung ist im Anmarsch. Ursprünglich war für den Tag viel Regen angesagt bei mittlerem Wind. Daraus wurde in der Vorhersage dann kaum noch Regen und wenig bis mittelmäßiger Wind. Tatsächlich bekamen wir ab dem Vormittag dann doch mehr Regen als gedacht und der Wind wollte erst kurz vor dem Ende des Angeltages merklich nachlassen. Naja, Wetterprognose halt...
Guido und Daniel fuhren eine weit entfernte, von Gebäuden geschützte, Stelle an. Dieter und ich versuchten es ganz optimistisch auf der freien Fläche. Leider stellte sich dies als schwieriges Unterfangen dar, denn wir schafften es einfach nicht, das Boot stabil zu verankern. Etwas entnervt gaben wir auf und es ging auf den Platz "der immer etwas liefert".
Guido hatte den ersten Hecht schon gefangen, da hatten wir unsere Köder noch nicht einmal im Wasser. Ein 75er zum Start (ohne Foto).
Nur wenig später legte Daniel den ersten Meterfisch des Tages auf die Matte. 104cm !
Auch bei mir gab es nach ca. einer Stunde einen kompromisslosen Biss auf Horse Makreel. Ich setzte den Anschlag zügig und dachte zunächst an einen nicht so großen Fisch. Das stellte sich im weiteren Verlauf jedoch als Trugschluss dar, denn der Hecht zeigte vor dem Boot was in ihm steckte. Hin und her, unter das Boot und wieder zurück. Noch immer hatten wir den Fisch nicht zu Gesicht bekommen. Dann schoss er nochmal unter das Boot und erwischte das Ankerseil, kurze Zeit später war er der Sieger. Toller Start...
Ich sollte jedoch nur wenig später meine zweite Chance bekommen, diesmal war ich Sieger, allerdings war der Fisch mit 90cm wahrscheinlich auch deutlich kleiner als der erste.
Kaum hatte ich diesen Hecht zurückgesetzt, kam der nächste Biss, diesmal auf Sardine. Genau 100cm hatte die Dame.
Der nächste Hecht ging wieder auf mein Konto, diesmal ein 92er.
Dieter hatte bis hierhin die Pik 7 Position, er saß daneben.
Auch Daniel meldete später noch einen 87er, bevor wir uns alle in einem anderen Bereich des Gewässers trafen um vertikal und (Posen-) schleppend zu angeln.
Hier war es nur noch zäh, kaum aktive Fische zu finden, bevor sich doch noch einer bei mir auf Gummifisch verirrte. Mit 74cm kein Riese, aber der Mensch freut sich.
Die Plätze für morgen wurden gut präpariert, mal sehen ob es etwas bewirkt.
Gegen 15:00 Uhr machten wir Schluss, leider musste Dieter heute bis zum Ende schneidern. Morgen wird wieder mit den gleichen Teams angegriffen.
Dienstag, 22. Oktober 2024 - Ein Ausfall und wieder Großhecht !
Bei Dieter hatte es sich gestern schon angedeutet, dass seine Erkältung zunächst noch schlimmer wird. Für den Besuch bei Kees und Ingrid gestern Abend fiel er schon aus, was zur Folge hatte, dass ich definitiv zu viel gegessen habe (Dieters Portion zusätzlich) 😆.
Heute Morgen ging es ihm leider nicht besser, so dass er für den heutigen Angeltag auch ausfiel. Also gab es auf meinem Boot heute eine Ein-Mann Besatzung, während Daniel und Guido wie gestern ein Team bildeten. Für mich ging es wieder auf die große Fläche, aber diesmal hatte ich den richtigen Anker dabei und schaffte es mich trotz schon recht ordentlichem Wind gut zu verankern. Ich lag perfekt auf dem Platz und hatte gleich zu Beginn ein gutes Gefühl.
Es war noch gar nicht richtig hell, da tauchte eine meiner Posen schon ab. Der Hecht konnte sicher gelandet werden und als er auf der Abhakmatte lag, surrte die zweite Rute schon ab. Chaos... Aber alles klappte und schon bald lagen zwei Hechte auf der Abhakmatte, die für einen der beiden durchaus viel zu klein war. Zum Glück hatte ich das Stativ schon aufgebaut, aber trotzdem war ich mit der Situation leicht überfordert.
Der "kleine" hatte 91cm,
der große satte 115cm !
Ok, der Tag konnte nicht mehr schlecht werden. Nun musste erstmal alles wieder gerichtet werden...
Schon kurze Zeit später kamen die ersten Fangmeldungen vom anderen Boot.
Guido konnte den nächsten Meterfisch mit 107cm fangen, und Daniel legte mit einem 84er "Moppelchen" nach.
Und noch während des Drills dieses Fisches gab es den nächsten Biss bei Daniel, womit das Chaos auch bei den beiden perfekt war.
Der zweite Fisch war ein toller 108er !
Meter - Maniac
Auch bei mir kam noch ein weiterer Hecht, der sich mehrfach im Drill aus dem Wasser schraubte. Trotzdem blieb ich Sieger und mit 111cm lag der zweite 110+ des Tages vor mir. Wahnsinn! Bei der Hektik am Morgen hatte ich den Fernauslöser verloren, so dass ich schnell eine andere Lösung brauchte. Ganz passabel ging es auch mit zeitverzögertem Auslöser.
Guido und Daniel wechselten am späten Vormittag den Platz. Mit Erfolg! Daniel konnte noch einen 98er fangen, Guido sogar noch einen weiteren Meterhecht mit 103cm.
Das musste (musste?) gefeiert werden.
Auch ich legte auf dem Weg Richtung Slippe noch einen Stopp ein und konnte dort noch einen 82er fangen.
Wieder ein toller und sehr erfolgreicher Tag, den Dieter leider verpasst hat. Momentan sieht es aber danach aus dass Dieter morgen wieder mit von der Partie ist.
Guido war heute so erschöpft, dass er bei einem Glas Wein den Whirlpool nutzte. Mit seiner ausdrücklichen Erlaubnis auch hiervon Bilder 🤪.
Mittwoch, 23. Oktober - Erster Meterhecht und erster Vollschneider
Heute wurden die Teams wieder neu gemischt. Dieter und Daniel sowie Guido und ich fuhren heute früh in einen dichten Nebel, der das Erreichen der Angelplätze mittels GPS Navigation ohne jegliche Sicht mal wieder zu einem Abenteuer machte. Naturgemäß wehte der Wind nur schwach, aber zumindest am ausgewählten Platz von Guido und mir stand noch vom Vortag oder warum auch immer noch eine gute Welle, die uns ein Ankern nicht möglich machte (natürlich hatten wir den Pfluganker im Auto liegen lassen 😌). Also wieder die eine lange Strecke durch den Nebel zurück an einen anderen Platz. Dort tat sich zunächst ebenfalls nichts. Bei Daniel und Dieter lief es besser, sie konnten den anvisierten Platz besetzen und schon bald waren die Fallen ausgelegt.
Der erste Hecht des Tages ging auf Dieters Konto, und dieser Fisch war gleich ein 107er und damit der erste Meterhecht für Dieter bei dieser Tour.
Daniel legte wenig später mit einem 90er nach und verlor noch einen weiteren im Drill.
Bei Guido und mir herrschte weiterhin Funkstille und da es mittlerweile schon 10:30 Uhr war entschieden wir uns für einen weiteren Platzwechsel.
Daniel konnte im weiteren Verlauf noch einen 89er auf geschleppten Köderfisch fangen.
Bei Guido und mir blieb es auch am dritten Platz bis zum Schluss bei einer Nullnummer. So legten wir also den ersten lupenreinen Vollschneider hin. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und werden am morgigen letzten Angeltag der Tour nochmal gemeinsam angreifen.
Der Nebel löste sich heute irgendwie nie richtig auf, die ersten Sonnenstrahlen sahen wir auf dem Weg ins Angelgeschäft am späten Nachmittag.
Donnerstag, 24. Oktober - Dieter schlägt zu
Kaum zu glauben, aber mit dem heutigen Tage endete unsere Tour auch schon wieder. Irgendwie ging das diesmal zu schnell, obwohl wir mit dem Wetter Glück hatten und keinen Ausfalltag beklagen mussten. Wetter ist ein gutes Stichwort, das sollte heute nämlich mit viel Sonne aufwarten. Als wir am Wasser ankamen war aber schnell klar, dass sich die Sonne erstmal durch den abermals anwesenden dichten Nebel würde kämpfen müssen. Als Guido und ich am Platz ankamen, konnte man aber schon wieder ein paar hundert Meter gucken.
Wir hatten uns heute wegen des ordentlichen Windes auf der freien Fläche eine besondere Struktur gesucht, mit deren Hilfe wir optimal ankern konnten. Es klappte wie geplant und es dauerte auch gar nicht lange bis ich den ersten Hecht mit 80cm fangen konnte.
Auf dem anderen Boot kam ein erstes Statement von Dieter, der eine Hechtdame von 113cm meldete.
Man hatte das Gefühl, dass Dieter etwas nachzuholen hatte, denn der nächste Hecht von ihm wartete mit 106cm auf. Meterdoublette!
Bei Daniel blieb hingegen bis dahin alles still und auch Guido und ich konnten nichts mehr fangen, was uns zum ersten Platzwechsel gegen 10:00 Uhr bewegte. Am neuen Platz hatte Guido seine Sardine gerade ausgeworfen, als auch schon der Biss kam. Der 93er Hecht beendete auch seine Durststrecke seit gestern.
Gegen Mittag fing Daniel dann noch einen 99er, bevor wir alle begannen zu schleppen und vertikal zu angeln.
So sehr wir uns auch alle mühten, am Nachmittag war nichts mehr zu holen. Wenigstens die Sonne verwöhnte uns noch ein wenig, bevor wir unser Abendessen genossen. Hühnchen im Speckmantel Tikka Massala mit Reis und Gemüse. Wieder mal toll gekocht von Daniel und Guido.
Zeit ein (anglerisches) Fazit der Woche zu ziehen: Mit insgesamt 47 Hechten und einem Barsch, davon 19 Meterhechte und davon wiederum 9 Hechte der 110+ Klasse stand diese Woche im Zeichen von Klasse statt Masse. Zufrieden? Natürlich! Es war wieder eine tolle Tour.
Kai